Gebucht hatte ich das âHotel Plazaâ â vor Ort hieĂ es dann âHotel Yorsâ, was aber leider Google Maps u.a. Webseiten nicht bekannt gegeben wurde. Der Name ist brandneu, alles andere gibt jedoch den Eindruck, als sei die Vokabel âneuâ zuletzt um 1960 herum adĂ€quat gewesen. Mein Eindruck: Ein biederes, stickiges, gewissermaĂen kleinbĂŒrgerliches Haus. So mĂŒssen Jugendherbergen in der DDR ausgesehen haben, dachte ich mir beim Anblick der Möbel. Die wenigen Steckdosen im Zimmer werden durch weite Laufwege auf den GĂ€ngen mehr als ausgeglichen. Es gibt keine Minibar, dafĂŒr aber einen Mini-Fernseher. Das Taschentuchfach im Bad besticht durch gĂ€hnende Leere. NĂ€chtlicher Kneipensound aus der unmittelbaren Umgebung lĂ€sst einen bereuen, dass man Frischluft mag. Doch immerhin, fĂŒr moderne Kunst ist gesorgt: Im Bilderrahmen meines Zimmer (hier: 422) ist ein Silberfisch verendet und nun fĂŒr alle Ewigkeit konserviert.
Schon beim Check-in mĂŒssen âzusĂ€tzliche Datenâ (die ich angeblich bei der Buchung âvergessenâ habe) umstĂ€ndlich ĂŒber einen Drehbildschirm eingetippt werden. Es wĂŒrde zweifellos wesentlich schneller gehen, wĂŒrde das Personal, dass diesen komplizierten Schritt schlieĂlich jedes Mal erlĂ€utern muss, die Angaben selbst eingeben; so aber wird schon der erste Vorgang in diesem Haus zur zĂ€hen Geduldsprobe. Es passt gut ins Bild, dass der Raum nirgendwo ein âBitte nicht störenâ-Schild aufwies, sodass am nĂ€chsten Morgen die Reinigungskraft fröhlich hereinspaziert kam. Zum KopfschĂŒtteln.